Smartphones für Afrika

Afrika braucht nicht nur gebrauchte Autos und Fahrräder, sondern vor allem Zugang zu moderner Technik. Elektronik wie Smartphones enthalten wertvolle Ressourcen, deren Gewinnung und Verarbeitung mit erheblichen Umweltbelastungen verbunden ist. Gleichzeitig ist das Recycling elektronischer Geräte aufwändig und teuer. Doch gebrauchte Smartphones einfach wegzuwerfen, ist keine Lösung – weder ökologisch noch wirtschaftlich.

Reparieren statt Wegwerfen

Eine Möglichkeit, den Lebenszyklus von Smartphones zu verlängern, ist die Reparatur gebrauchter Geräte. Spezialisten wie Revendos zeigen, wie alte Smartphones wieder funktionsfähig gemacht werden können. Doch was geschieht, wenn die Reparatur zu teuer wird und sich wirtschaftlich nicht mehr lohnt?

Reparatur als Chance für Afrika

Hier könnte Afrika eine Schlüsselrolle übernehmen. Viele Afrikaner sind handwerklich geschickt und könnten mit dem notwendigen Wissen und der passenden Organisation zu Experten für die Smartphone-Reparatur werden.

Ein Ansatz könnte darin bestehen, gebrauchte Smartphones vorab zu prüfen, defekte Teile zu identifizieren und diese gezielt zu ersetzen. Unternehmen wie Mobileparts könnten die benötigten Ersatzteile bereitstellen.

Herausforderungen bei Software und Apps

Ein großes Problem bleibt jedoch die Software. Oft funktioniert ein Smartphone technisch einwandfrei, aber die Software ist veraltet oder Apps laufen nicht mehr. Hier sind Technologieunternehmen wie Google und Apple gefordert, Lösungen für ältere Geräte zu entwickeln und die Lebensdauer ihrer Produkte und Betriebssysteme zu verlängern sowie die Softwareentwicklung neu zu denken.
 

  • Software-Unterstützung: Die Lebensdauer eines Smartphones hängt maßgeblich von der Unterstützung durch aktuelle Betriebssysteme und Apps ab. Wenn Hersteller die Softwarepflege für ältere Modelle einstellen, werden diese anfälliger für Sicherheitsrisiken und inkompatibel mit neuen Anwendungen. Eine längere Software-Unterstützung seitens der Hersteller könnte die Nutzungsdauer erheblich verlängern.
  • Austausch von Prozessoren und Speichererweiterungen: Smartphones sind oft so konzipiert, dass zentrale Komponente wie Prozessoren fest verlötet sind. Dies erschwert oder verhindert den Austausch und eine weitere Aufrüstung, was die Lebensdauer der Geräte begrenzt. Einige Hersteller setzen jedoch auf modulare Designs, die Reparaturen und Upgrades erleichtern.

    Hinweise dazu:
    Informationszentrum-Mobilfunk

Organisatorische Herausforderungen:

  • Recycling und Wiederverwendung: Obwohl das Recycling von Smartphones wichtig ist, um wertvolle Rohstoffe zurückzugewinnen, bleibt es technisch anspruchsvoll und oft unwirtschaftlich. Daher ist die Wiederverwendung durch Aufbereitung (Refurbishment) eine effektivere Strategie, um die Lebensdauer zu verlängern und Ressourcen zu schonen.
  • Internationale Zusammenarbeit: Es lohnt sich, die internationale Zusammenarbeit zu stärken. Elektronikschrott sollte eindeutig verhindert werden. Die Teile auszubauen ist aber sehr aufwändig und nur durch billige Arbeitskraft möglich. Nur langfristig gesehen steigert diese Dienstleistung in Afrika den Wohlstand. Wir sollten uns daher an den Kosten beteiligen und bereits bei Kauf für die Schrottverwertung bezahlen.  

Verbraucherverhalten: Viele Nutzer bewahren ihre alten Smartphones ungenutzt auf, anstatt sie dem Recycling oder der Wiederverwendung zuzuführen. Eine erhöhte Sensibilisierung für die Bedeutung der Rückgabe und Wiederverwendung könnte dazu beitragen, die Ressourceneffizienz zu steigern.

Ein Modell für die Zukunft

Ein Recycling- und Reparaturmodell für Smartphones könnte sich an Initiativen wie Velos for Africa orientieren, bei denen gebrauchte Fahrräder gesammelt, aufbereitet und in Afrika eingesetzt werden. Solche Projekte schaffen nicht nur Zugang zu wichtigen Ressourcen, sondern auch Arbeitsplätze und Wertschöpfung, vor allen in Afrika. 

Bereits bestehen Ansätze: Start-ups, beispielsweise in der Schweiz, setzen auf Recycling- und Reparaturkonzepte. Für Afrika bietet sich die Chance, eine Schlüsselrolle in diesem Prozess einzunehmen, indem es sich als Dienstleistungszentrum für Smartphone-Reparaturen positioniert.

Schweizer Startups im Bereich Smartphone-Aufbereitung:

In der Schweiz gibt es mehrere Startups, die sich auf die Wiederaufbereitung und den Verkauf gebrauchter Smartphones spezialisiert haben.
Hier eine Auswahl:

Mobileup

Mobileup konzentriert sich auf die Wiederaufbereitung von Smartphones und bietet eine Plattform für nachhaltige Produkte. Sie setzen sich dafür ein, die Lebensdauer von Elektronikgeräten zu verlängern und somit CO₂-Emissionen und Elektroschrott zu reduzieren. 

Revendo

Revendo ist auf den An- und Verkauf gebrauchter Elektronikgeräte spezialisiert, insbesondere von Smartphones. Sie fördern die Kreislaufwirtschaft, indem sie gebrauchte Geräte aufbereiten und wieder in den Markt einführen. 

Fazit

Diese Unternehmen tragen dazu bei, die Lebensdauer von Smartphones zu verlängern und den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Durch den Kauf aufbereiteter Geräte können Verbraucher nicht nur Geld sparen, sondern auch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Soweit wir das beurteilen, werden die Smartphones in der Schweiz verkauft.

Ein beachtliches Problem sind die prekären Zustände in der Ausbildung und hinsichtlich Arbeitsplätze in Afrika, dies gegenüber Schweizer Startups, welche ein Luxusleben führen. Wie kommen wir hier nur auf Augenhöhe?