Fallstudie Recycling

Die Bertschi AG ein typischer Vertreter?

Die Bertschi AG ist ein Recycling-Unternehmen mit einem Faible für Expansion. Karin Bertschi, eine der Geschäftsführer des Familienunternehmens war in der Kantonsregierung des Aargau politisch aktiv gewesen. Aufgrund von vorwiegend freundlicher Berichterstattung der Medien wäre sie womöglich sogar in den Nationalrat gewählt worden.

Rückzug von Karin Bertschi aus der Politik

Als SVP Politikerin wurde sie wegen ihrer Aussage, Asylbewerber beschäftigen zu müssen, gefeiert.

Aargauer Politikerin gefeiert

Kann ein Unternehmen mehr bewältigen als die Politik? Recycling ist eine extrem wichtige Branche, deren Preise und Kosten von der Politik abhängig sind. Abfallentsorgung beläuft sich auf eine weitgehend kommunale Aufgabe. Zudem kann die Politik Einfluss auf Rohstoffpreise nehmen.

In Deutschland gibt es ein Pfandsystem, Afrika verbrennt den Müll offen mit erheblichen Gesundheitsrisiken, und Lidl als größter Recycling-Unternehmer unternimmt herzlich wenig für eine weitgehend umweltfreundliche Annahme-Lösung von Verpackungen in den Filialen. Es würde sich hier nur schon lohnen, den eigenen Kaffeebecher mitbringen zu können, somit kostet ein Kaffee nur noch die Hälfte.

Meine Fragen im Anschuss der folgenden Dokumentation stelle ich dem Unternehmen Bertschi und weiteren Unternehmen, die Verantwortung für das Recycling tragen.

Fragen zum Recycling

In der Schweiz bezieht jede Gemeinde ihre eigenen Sorten Kehrichtsäcke, die an den Supermarktkassen gegen Gebühr ausgehändigt werden. Ich nehme an, kein Laden verdient damit Geld. Kehrichtsäcke sind von Gutscheinangeboten stets ausgenommen. Neben den Kehrichtsackgebühren sind häufig Entsorgungsgebühren zu entrichten. Entsorgungsstellen finden von den zugehörigen Gemeinden Unterstützung, aufgrund dessen nur deren Bürger ihren Abfall kostenlos hinbringen dürfen.

Was halten Sie von diesem Kästchendenken?
Weshalb sind die vielen Kehrrichtsäcke samt Gebühren nötig?
Welche Preisvarianten kennen Sie noch?

Recycling ist ein Wirtschaftsgut, wonach die Verwirklichung des Gedankens einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft bitter nötig wäre. Doch viel zu gerne wird verbrannt. Gebührensäcke für reines Plastik-Recycling sind in der Regel nicht günstiger als jene Gebühren für Kehrichtsäcke.

Begründet wird dies mit dem hohen Aufwand für Plastik-Recycling, statt Verbrennung. Diese Kehrichtsäcke für Plastik kosten nämlich im Normalfall mindestens gleich viel wie die herkömmlichen Kehrichtsäcke, der gebrauchte Plastik ist aber bereits in jedem Privathaushalt zu reinigen und ein voller Sack in einem speziellen Container zu entsorgen.

Tonerkartuschen scheinen Rentabilität aufzuweisen. Die Tonerkartuschen werden Kartuschen sogar abgeholt (siehe Tonrec). Der schweizerische Detailhandel kauft sich hingegen mit Sammelquoten von seiner Verantwortung frei, die Schweiz kennt auch kein Pfandsystem. Dies erscheint mir zumindest als eine Art Ablasshandel.

Was unternehmen Sie, damit der Wertstoff Plastik rentabel wird?
Wie sieht es mit Biomüll aus, wie viel gelangt in die Verbrennung?
Warum wird für Alu unterschiedlich und wenig bezahlt, obwohl die Erzeugung extrem kostenaufwendig ist?
Wie sehen Sie das Engagement der Lidl & Schwarz Gruppe?
Was halten Sie vom deutschen Pfandsystem?

Via Plastiktonne gestaltete sich die Arbeit der Müllabfuhr wesentlich praktischer als mittels Kehrrichtsäcken. Zudem dürfen Kehrrichtsäcke lediglich frühestens am Vorabend hinausgestellt werden, da sich über einen längeren Zeitraum Tiere bedienen würden. Gemeinden verhängen hier ohne zu zögern Strafen. Fahre ich in die Ferien, bleibt daher der Abfall in der Wohnung.

Bericht über ein Gerichtsverfahren, erschienen in der Republik

Papierabfall soll in den meisten Gemeinden verschnürt werden, und Vereine sammeln ihn häufig ein. Die Entlohnung dafür erachte ich als beschämend.

Wie sehen Sie die Bilanz Plastiktonnen versus Kehrrichtsäcke?
Halten Sie die Art der Papiersammlungen von Organisationen noch für zeitgemäß?

Sich rühmen Asylanten zu beschäftigen? Wissenstransfer nach Afrika wäre an der Stelle dringend geboten. An der Zeit wäre es, dass Entwicklungshilfen Abfallentsorgungen professioneller gestalten. Solcherlei Probleme kennt auch Ghana. Politisch stabil, Englisch wird zudem gesprochen, daher ein ideales Partnerland.

Was denken Sie über einen temporären Personalaustausch zwischen der Schweiz und Ghana?
Welcher Manager Ihres Unternehmens möchte von Mai – November 2023 in Accra leben?
Wem möchten Sie aus Ghana einladen?

Es bestehen demnach vier Bereiche, die ausdiskutiert werden sollten. Ich wünsche mir, dass die Schweizer Recycling-Branche in die Diskussion einsteigt, um die hier gelistete Fallstudie zu komplettieren.

Karin Bertschi hat geantwortet und legt Wert auf freie Entscheidung der Bürger, was mit dem Abfall geschieht. Sie hat an den Verband der Schweizer Recycling Branche verwiesen, welche die Fragen kompetent beantworten können.

Webseite Verband Swissrecycling

Die Fallstudie werde ich noch entsprechend korrigieren. Wobei die Entwicklung ohnehin dramatisch ist. Zum Abschluss noch ein Lied